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Mittelsachsen bringt Kreisläufe ins Rollen

01.02.2025 | Als eine von fünf deutschlandweiten Pilotregionen für "Circular Rural Regions" geht der Landkreis die nächsten Schritte.

Der Landkreis Mittelsachsen erhielt in 2024 als eine von fünf deutschlandweiten Regionen die Förderung für das Bundesmodellvorhaben "Circular Rural Regions" (wir hatten hier informiert). Damit wird ein Transformationsprozess für eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft im ländlichen Raum ermöglicht. Das Konzept sieht dafür eine Potenzialstudie und ein Projektmanagement vor. Die Arbeit an beiden zentralen Bausteinen wurde nun aufgenommen. Ziel ist es, die Potenziale des Landkreises für zirkuläre Wirtschaftskreisläufe systematisch zu analysieren, Akteure zu vernetzen und konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige, regionale Wertschöpfung auf den Weg zu bringen.


Die Umsetzung der Potenzialstudie wird von BERATUNGSRAUM Kommunal- und Unternehmensberatung GmbH durchgeführt. Die Analyse widmet sich der Frage, was den ländlichen Raum im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ausmacht. Dabei liegt der Fokus auf einer umfassenden Betrachtung von Ressourcen, Prozessen und Akteuren im Landkreis. Besonderer Wert wird darauf gelegt, zirkuläre Ansätze über verschiedene Sektoren hinweg zu analysieren und systemisch zu betrachten – von der ressourcenschonenden Nutzung von Rohstoffen bis hin zur Wiederverwendung in der landwirtschaftlichen Produktion. Die Ergebnisse der Studie sollen die Grundlage für weitere Maßnahmen bilden, um Wertschöpfungsketten zu schließen und Netzwerke zur Kreislaufwirtschaft in Mittelsachsen zu etablieren.


Parallel dazu wird ein Projektmanagement für das Pilotvorhaben von der Regionalmarketing-Agentur Maikirschen e.K. aufgebaut. Dieses übernimmt die wichtige Aufgabe, Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Regionalplanung und Zivilgesellschaft zu identifizieren, zu vernetzen und gemeinsame Projekte anzustoßen. „Wir möchten nicht nur theoretische Konzepte erarbeiten, sondern konkrete Maßnahmen umsetzen, die in der Region spürbare positive Veränderungen bewirken“, erklärt Kerstin Kunze, Referatsleiterin des Referats für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung.


Aktuell beschäftigt sich das Projektmanagement mit der Identifizierung relevanter Akteure. Dazu fand ein erstes Unternehmergespräch im Rahmen des Modellvorhabens im Januar bei der JUST Naturstein GmbH in Hartha mit ausgewählten Vertretern statt. Der Fokus lag dabei auf den Potenzialen des Roten Porphyrs, der als Alleinstellungsmerkmal für Mittelsachsen gilt. Im Ergebnis gab es viele interessante Ideen und Ansätze, die das Projektmanagement weiterverfolgen wird. „Das Projekt ist ein spannender Prozess mit Akteuren, die vom ‚es geht nicht‘ wegkommen wollen“, so Frank Dehne, Oberbürgermeister von Rochlitz und Teilnehmer am Unternehmergespräch. Weitere Themenrunden sind in Planung.


In der Projektlaufzeit bis 2027 werden Kreislaufwirtschafts-Foren, Themenrunden und Netzwerkveranstaltungen zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung durchgeführt, um den Austausch zu fördern, neue Wertschöpfungsketten im Landkreis zu heben und Transformationsprozesse anzustoßen. Auch die Bevölkerung wird aktiv eingebunden: Ein Mitmachwettbewerb in der LEADER-Region Sachsenkreuz+ soll kreative Ideen zur Wiederverwendung und zur Entwicklung neuer Kreisläufe hervorbringen. Ziel ist es, innovative Impulse aus der Bevölkerung in das Projekt einfließen zu lassen.


Informationen zum Projekt werden fortlaufend auf unserer Website bereitgestellt. Interessierte können sich bei Fragen an unsere Nestbau-Koordinatorin Helen Bauer wenden.


Hier finden Sie mehr Informationen zum Projekt.


Ermöglicht wird dieses Modellvorhaben durch eine Förderung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und des BBSR im Rahmen des Forschungsprogramms Region gestalten, bei dem es sich um eine Pilotaktion im Rahmen der Territorialen Agenda 2030 handelt.